Eine Reise um die Welt,
geendet bei mir selbst

Mein Name ist Basma, ich bin 22 Jahre jung/alt und habe vor 3 Jahren mein Abitur gemacht. Seitdem war ich in 19 verschiedenen Ländern auf 4 verschiedenen Kontinenten. Jedes Mal, wenn mich jemand fragt, was ich in den letzten 3 Jahren so gemacht habe, weiß ich nicht wirklich, was ich sagen soll, weil ein einfaches „Ich war auf Reisen“ dem nicht gerecht wird, was ich in dieser Zeit alles erlebt habe. Vom Wildcamping in Albanien, zum Party machen in Kanada, nach Namibia zur freiwilligen Arbeit, bis hin zur Meditation in einem Ashram in Indien.

Die Gründe, sich für einen Remote Job zu entscheiden, sind unterschiedlich; vielleicht möchtest du mehr Zeit für Kinder und Familie haben oder weniger Zeit im Büro oder auf dem Weg dorthin verbringen.

Vor, während & nach der ganzen Zeit haben Freunde, die Familie, Bekannte und öfter auch mal irgendwelche random Leute das dringende Bedürfnis verspürt, ihre Meinung zu alldem, was ich tat, zu äußern. Meine Tipps und Tricks, wie man mit den ganzen beknackten, na gut, teilweise auch berechtigten Fragen & auch einige andere unerwartete Herausforderungen umgeht, versuche ich hier kurz und knapp zusammenzufassen.

• Woher hast du den Mut zu alldem?
• Wie hast du dir die Reisen finanziert?
• Willst du nicht mal mit etwas Richtigem anfangen, das dir auch etwas für die Zukunft bringt?
• Wer bezahlt dir deine Rente?
• Was ist, wenn du irgendwann mal krank wirst?
• Vermisst du deine Familie & Freunde nicht?
• Was bringt dir das alles?

Nummer 1:
Scheiß auf alles, scheiß auf jeden, mach dein Ding und leb dein Leben.

Diesen Satz habe ich als Lebensmotto in meinem Abi-Buch geschrieben, und was soll ich sagen, ich bin diesem Motto voll und ganz treu geblieben.
„Mach etwas Vernünftiges!“ „Fang an zu studieren.“ „Es ist viel zu gefährlich, als Frau alleine herumzureisen.“
Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft ich es gehört habe. Und meistens sind es die Menschen, die mit 55 unglücklich & unerfüllt im Krankenhaus liegen. Ja, ich habe keinen Bachelor-Abschluss wie die meisten meiner Freunde, und ich bin auch noch keine Millionärin geworden, aber trotzdem würde ich diese Zeit für kein Geld der Welt eintauschen. Und natürlich hätte ich mir einige unangenehme Situationen erspart, wenn ich auf andere gehört hätte, aber ich wäre niemals an dem Punkt, an dem ich jetzt bin. Und auch wenn ich noch viel zu lernen habe, bin ich verdammt stolz drauf!
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Nummer 2: Go with the flow

Die wohl meist gestellte Frage, die ich bekommen habe, war: Wie finanzierst du dir das alles? Und Freunde, ich schwöre es euch, ich hatte, bevor es mit meiner ersten Reise losging, nicht mal 50 Euro in der Tasche. Also auf gut Deutsch, ich hatte KEINEN Plan, wie ich mir das finanziere, und ich hatte genauso wenig einen Plan, wie und wann ich wo landen werde. Da Ihr jetzt wahrscheinlich denkt, „Jaaa bestimmt! Ich glaub auch, die fährt mit 20 Euro, einem Zugticket und einem Rucksack, zu einer fremden alten französischen Frau, mit der Sie 5 Sätze über Facebook ausgetauscht hat, nach Italien, um dann mit ihr 2 Monate lang Oliven zu ernten und Hühnerärsche mit Vaseline zu pflegen.“ Ja, Leute, genau so war es. Ich hatte null Komma null Ahnung, was mich dort erwarten wird. Es war die einzige Möglichkeit zur Coronazeit, das Land zu verlassen (der Polizei habe ich übrigens gesagt, ich fahre dort hin, um meine Oma zu pflegen ;) ) und ich hatte die beste Zeit meines Lebens dort.
Ja, und ansonsten habe ich in Israel einen Job in einer Bäckerei gefunden. Mit dem Geld konnte ich dann nach Kanada fliegen. Dort hat mich meine beste Freundin aufgenommen, die spontan dorthin ausgewandert ist. Ich habe dort also umsonst neben dem CN Tower, also mitten in Toronto, gewohnt. Ganz plötzlich hatte ich einen Online-Job als Community-Managerin von einem der bekanntesten YouTuber Deutschlands. Ganz zufällig war in dieser Zeit jemand, den ich bei einem Seminar mal kennengelernt hatte, in Namibia. Mit dem Online-Job konnte ich mir dann endlich meinen Traum erfüllen und nach Namibia fliegen, um dort freiwillige Arbeit zu leisten. Ja, wer hätte gedacht, dass es so kommt? Ich jedenfalls nicht! Die Moral der Geschichte… Denkt nicht zu viel nach. Macht es einfach. Hört auf euer Bauchgefühl/Intuition, wie auch immer ihr es nennen mögt. Und vertraut mir, die Situationen werden sich ergeben, und ihr werdet dort landen, wo ihr hingehört.

Nummer 3: Die Erde dreht sich NICHT um dich

Ja, Leute, ich weiß, es ist ein Schock. Tatsächlich dreht sich die Erde um die Sonne und nicht um dich oder mich! Schockmoment. I know. Ich gebe dir einen kurzen Moment, um ein- und auszuatmen.
Jaja, auch für mich war es ein langer und harter Weg, das zu erkennen. 8,1 Milliarden Menschen gibt es auf der Welt. 8.100.000.000, seht ihr die ganzen Nullen, Freunde? Oke, Spaß beiseite, es wird ernst. Nachdem ich von Israel nach Kanada, nach Namibia, nach Indien gereist bin, habe ich noch nie so krass erlebt, wie real diese unglaublich große Zahl ist. SOOOOOOO viele Menschen, die alle hier auf dieser Erde leben, gleichzeitig mit mir und dir. Jeder von ihnen steht morgens früh auf und geht abends ins Bett. Jeder von ihnen geht tagtäglich zur Arbeit. Jeder von ihnen hat Probleme. Jeder von ihnen hat Ziele & Träume (na gut, fast jeder). Jeder von ihnen wird irgendwann mal sterben, und jeder von ihnen ist irgendwann mal geboren… Es scheint einem so selbstverständlich. Natürlich leben Menschen in Afrika, in Asien, ja sogar in Timbuktu. Das habe ich ja damals in der Schule gelernt. Aber das dann wirklich mit meinen eigenen Augen zu erleben und zu erfahren… wow , und ja, gleichzeitig kam mit dieser Sichtweise ein bedrücktes Gefühl auf. Ich habe mich auf einmal so klein gefühlt. Erkannt, dass sich für die Erde nichts ändern würde, wenn ich auf einmal nicht mehr da wäre. Ich bin ein Tropfen im Ozean, ja, und wenn der Tropfen verdampft und aufsteigt, dann ändert sich eigentlich…. Nichts. Im ersten Moment echt hart. Im nächsten Moment (also so 2 Jahre später) ein absolut befreiendes Gefühl. Wir sind nicht wichtig. Was kann es Besseres geben? Natürlich meine ich nicht, dass wir nicht wichtig sind für unsere Liebsten. Aber ich meine für die Welt… Für die Welt ist es schön, wenn wir hier sind, solange wir sie nicht absolut zerstören (Umwelt und so. Ihr wisst schon), aber es wäre genauso schön für sie, wenn wir nicht da wären. Für mich ein ABSOLUT wichtiger Punkt für meine „Tu, was dir dein Herz rät“-Philosophie, denn am Ende bist du sowieso doch nur ein Tropfen im Ozean.
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Nummer 4:
Welcome back Depression

Nach jedem Hochpunkt kommt ein Tiefpunkt. Grüße gehen raus an meine Mathelehrerin. Hätte ich damals mal besser aufgepasst. Ja, nachdem ich dann von meinen ganzen tollen Abenteuern wieder zurück nach Hause gekommen war, habe ich wohl die heftigste Realitätsschelle bekommen. Die saß wirklich ordentlich.
Ich war die, die so viel herumreist.
Ich war die verrückte Abenteurerin. Ich war die Freundin, die kurz da war, alle haben sich gefreut, und dann war sie wieder weg. JA und auf einmal….
Auf einmal war dieser Teil meiner Identität weg.
Ich saß zu Hause in meinem alten Kinderzimmer und dachte mir „ja und jetzt?“ Ich kann ja nicht für immer weiterreisen gehen. Einen 0815-Job oder ein Vollzeitstudium anfangen?
Auf gar keinen Fall! Ich habe mich so krass verloren gefühlt. Wer bin ich jetzt? Was mache ich jetzt? Was habe ich jetzt davon?
Und all die Fragen und Meinungen, die jeder hatte, vor und während meiner Reisen, kreisten wie ein Fluch in meinem Kopf. All die Menschen, die ich kennengelernt hatte, all die Erfahrungen, die ich gemacht hatte… Nur noch als Erinnerung in meinem Kopf und als Foto auf meinem Handy?
Das kann doch nicht sein, oder? Und das Allerschlimmste.
Keiner konnte es so richtig nachempfinden.
Dachte ich zumindest….

Nummer 5:
Du bist nicht alleine.

Bei einigen meiner Punkte gibt es sicher Diskussionsbedarf, und der Ein oder Andere ist sicherlich anderer Meinung, aber wobei ich mir ganz, ganz sicher bin, ist, DU BIST NICHT ALLEINE. Egal, ob drei Jahre Studium, Ausbildung, reisen, arbeiten, sich selbstständig machen oder auch einfach gar nichts tun. Es wird immer einen geben, der deinen Weg, den du gehst, „nicht gut“ findet oder meint, es besser zu wissen. Ich meine klar, die Person weiß es sicherlich nicht besser und denkt, sie tut dir damit etwas Gutes. Sie raten einem das, was für sie in ihrem Leben funktioniert hat. Oder das, was nicht funktioniert hat, und sie es sich aber nicht eingestehen wollen und darauf bestehen, dass es das Richtige ist. Sonst müssten sie sich ja auch eingestehen, dass ihr Leben eine reinste Verschwendung war. Würde ich auch nicht machen, sag ich euch ehrlich. Hahahaha Ja, und auch jeder hat mal Momente, in denen er an seinem Weg, den er gegangen ist, zweifelt. Jeder denkt vielleicht mal “oh hätte ich doch lieber etwas anderes gemacht, so wie… das gemacht hat.” Das ist normal und auch okay. Nur ist es wichtig, immer wieder zu sich selbst zu kommen und sich zu besinnen, dass jeder Mensch den Weg geht, der für ihn der richtige ist. Egal, ob „gut“ oder „schlecht“, es wird entweder eine Lehre oder ein Geschenk sein. In diesem Sinne lasst uns alle versuchen, mehr auf uns selbst zu schauen und eine Inspiration für andere zu sein, das zu tun, was uns unser Herz rät und nicht das, was uns unser Onkel dritten Grades, der uns das letzte Mal bei der Geburt begegnet ist, empfiehlt. Dadurch, dass das hier ja kein Buch, sondern ein Blog werden soll, komme ich jetzt mal langsam zum Ende….

Nummer 6: LIEBE.FREIHEIT ABENTEUER.

Ich fühle absoluten Seelenfrieden bei diesen drei Wörtern. Fühlt ihr es auch?
L I E B E…
F R E I H E I T…
A B E N T E U E R…
Genau das, was ich auf meinen Reisen gesucht habe. Und ja, es mag kitschig klingen, aber ich garantiere euch, mit jeder Zelle meines Körpers finden werden wir es nirgendwo außer in uns selbst. Das Reisen, die Menschen, denen wir begegnen, das Meer mit seinen Wellen, die neuen Umgebungen, der fremde Duft… Das sind alles Schlüssel, die uns die Türen öffnen. Aber das Gefühl an sich ist nur in uns selbst. Welchen Weg wir jedoch gehen, um die Schlüssel für diese Türen zu finden, das ist jedem selbst überlassen.
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